VMLP zu Gast an der Technischen Hochschule in Gießen

 

Der VLMP war am 22.11.2018 an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Gießen zu Gast. Die Zielsetzung war einerseits der Austausch zwischen Lehrenden des Fachbereiches Life Science Engineering und unseren Mitgliedern zu Inhalten der Ausbildung, andererseits das Herantreten an Studierende des Studiengangs Krankenhaustechnikmanagement über Fachvorträge und persönliche Gespräche, um sie für eine spätere berufliche Tätigkeit in Planungsbüros zu gewinnen.

Am Vormittag wurde im Gespräch mit Prof. Linus Hofrichter, Honorarprofessor an der THM, deutlich, dass die Ausbildung in Gießen seit Jahrzehnten einen sehr guten Ruf besitzt, durch bestehende Regularien der Hochschule es durchaus aber schwierig ist, Praktiker zu neuen Themen wie Digitalisierung mit einzubinden. Von den 60-70 Studienanfängern schließen im Schnitt 40 das Studium auch ab, die Absolventen haben dann meist bereits einen Arbeitgeber gefunden und sind auf dem Markt sehr nachgefragt.

Insgesamt wären mehr Studenten wünschenswert, das Interesse am Ingenieurberuf müsste bereits in den Schulen geweckt werden, der hohe Mathematikanteil im Curriculum schreckt aber viele ab. Der Standort Gießen wächst, viele Studierende kommen aus dem Ausland, teilweise gibt es sprachliche Barrieren.

Die Hochschule bietet eine große Auswahl an Studiengängen rund ums Krankenhaus an, wie etwa Biomedizin oder Hygiene-Ingenieurwesen, möglicherweise wäre eine Konzentration auf Krankenhaustechnikmanagement aber zielführender.

Im nachfolgenden Workshop zur BIM Planung für Medizintechniker bestand unter den Mitgliedern Einigkeit darüber, dass Planung ohne BIM nicht mehr denkbar ist, aber mit BIM auch noch nicht wirklich funktioniert. Die Parameter müssten einheitlich definiert werden, im Idealfall sollten die Planer diese vorgeben. Auch die Frage der Honorierung ist ungeklärt, aufgrund vom Konkurrenzdruck sind dann doch Planer zur unentgeltlichen Übernahme bereit. Ein weiteres Problem stellt dar, wer nach Projektabschluss die Systeme weiter pflegt, die technischen Leiter in den Krankenhäusern haben meist keine Zeit dafür.

Im Vortrag von Sabine Sausen von der Firma Hospitaltechnik Planungsgesellschaft mbH wurde ein Überblick über BIM im Krankenhausbau gegeben. Derzeit muss bei jedem Projekt zunächst entschieden werden, ob es sich um ein open-BIM (dann Verwendung eines herstellerneutralen Dateiformats) oder ein closed-BIM (Austausch nativer Dateiformate) Projekt handelt. Üblicherweise wird ein BIM -Lastenheft erstellt, in welchem die Rollen und Verantwortlichkeiten verteilt werden sowie ein spezieller Projektplan. Es hat sich beim Forum „building smart“ eine Projektgruppe „BIM im Krankenhausbau“ gebildet, in welcher z.B. die Firma Hospitaltechnik und das Architekturbüro Sander Hofrichter Mitglied sind. Viele Fragen zu BIM sind nach wie vor offen, in der Schweiz ist man mit einem Leitfaden „Planen, Bauen und Entwickeln“ in der Entwicklung voraus.

Am Nachmittag stellte Jürgen Kmiecik, Präsident VMLP, den Berufsverband in einer kurzen Präsentation etwa 35 Studenten vor. Dabei umriss er auch das Berufsbild eines Medizintechnikplaners in einem Ingenieurbüro unter den Aspekten Anstellung, Aufgaben, Karriere und Verdienstmöglichkeiten. Stephan Süß, Geschäftsführer der Hospitaltechnik Planungsgesellschaft mbH ging in seinem Vortrag auf den typischen Ablauf eines Projekts im Krankenhaus ein. Den Studenten waren die Punkte Beginn, Zuständigkeiten, Herausforderungen bekannt, hier bot sich aber die besondere Gelegenheit, direkte Fragen an die Praktiker zu stellen. Der Vortrag endete mit einem Ausblick auf mögliche technische Entwicklungen noch über den Hybrid OP hinaus.

Anschließend referierte Dr. Bernhard Ulrici von der Firma KBV Gesellschaft für Krankenhaus- Beratung und -Versorgung mbH & Co. KG zu den Anforderungen in der Labortechnik. Gleichwohl dies nicht Ausbildungsinhalt des Studiengangs Krankenhaustechnikmanagement ist, verfolgten die Zuhörer den Vortrag mit großem Interesse, auch im Hinblick auf eine mögliche spätere Spezialisierung.

Letzter Teil der Veranstaltung war der direkte Austausch mit den Studenten. Es bestand die Möglichkeit, in individuellen Gesprächen Fragen zu stellen und Kontakte zu VMLP-Mitgliederbüros zu knüpfen. Das Angebot wurde sehr gut angenommen. Noch über den vereinbarten Zeitrahmen hinaus blieben Studenten vor Ort.

Es wird erwogen, das Veranstaltungsformat aufgrund des großen Erfolges in ein bis zwei Jahren zu wiederholen. Die beteiligten Planungsbüros vereinbarten, zu einem späteren Zeitpunkt ein Feedback zum weiteren Verlauf der hier geknüpften Kontakte an die VMLP-Bundesgeschäftsstelle zu übermitteln.

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