VMLP – Veranstaltung Frühjahr 2012 : „Das Krankenhaus der Zukunft?“

22.03.2012
BESICHTIGUNG ZOM II UNIVERSITÄTSKLINIKUM DÜSSELDORF
Im März lud der VMLP Mitglieder und weitere Interessierte zu zwei sehr interessanten Besichtigungen ein. Neben den vielen neuen Eindrücken war vor allem beim gemeinsamen Abendessen in der Villa Medici in Krefeld gute Gelegenheit zur gegenseitigen Kontaktaufnahme, zum Kennenlernen und für fachliche Gespräche. Schön war auch, dass viele Herstellerfirmen der Medizintechnik vertreten waren, die sicher durch die Kontaktpflege von dem Treffen profitieren konnten.

Es wurden zwei recht unterschiedliche Kliniken begutachtet. Zunächst das fast fertig gestellte ZOM II UNIVERSITÄTSKLINIKUM DÜSSELDORF. Die Bauzeit beträgt aufgrund häufiger Planungsänderungen und Verzögerung der Fertigstellung letztlich hauptsächlich aufgrund geforderter und noch nicht erfüllten Brandschutzmaßnahmen bis jetzt 9 Jahre. Das ZOM II wirkt derzeit so wie es leer dasteht fast wie eine hochmoderne luxuriöse Bauruine. Regelmäßige Wartungsarbeiten sind erforderlich, damit das neue Gebäude nicht verkommt. Erstaunlich, das Universität und Land sich so etwas leisten können.

Informationen zur Planung

Blick in den Eingangsbereich

Besichtigung der zukünftigen OP-Räume

Viel Wert wurde in dieser Klinik auf optisch luxuriöse Ausstattung gelegt, welches sich in der ansprechenden Größe und Ausstattung der Patientenzimmer niederschlägt und der Wahl der Materialien. Leider wurde nach Einschätzung der fachkundigen Besucher dabei nicht unbedingt auf Praktikabilität geachtet. Als Besonderheit ist hier auch die Sliding Gantry Einrichtung für 2 OP-Räume zu erwähnen. Ein interessantes Gebäude, das hoffentlich bald seinen Dienst erfüllen darf.


23.03.2012
BESICHTIGUNG KRANKENHAUS ORBIS MEDISCH CENTRUM SITTARD / NL
Hochinteressant war auch die zweite Besichtigung des ORBIS MEDISCH CENTRUM IN SITTARD-GELEEN / NL. Der Krankenhausneubau wurde als sogenanntes „Krankenhaus der Zukunft“ mit Modellcharakter für künftige Krankenhausneubauten in den Niederlanden im Januar 2009 in Betrieb genommen (Bauzeit 39 Monate). Die Klinik gehört damit zu den modernsten Kliniken Europas mit 425 Einzelbetten und 2000 Mitarbeitern. (In den Niederlanden gibt es keine niedergelassene Fachärzte. Deshalb sind die Polikliniken viel größer als in Deutschland). Weitere Daten: Bruttogeschossfläche 100.000 m², Gesamtbaukosten 380 Mio. €, Bauzeit 3 Jahre und 3 Monate, 380.000 Poliklinikkontakte p/a.


Erste Information in der Empfangshalle

Unterer öffentlicher Bereich

Wesentliche Neuerungen neben der Automation sind die Pflegebereiche, Standardisierung der Polikliniken, Backoffice als Kompetenzcenter und der hohe IT-Standard. Alles wird durch großzügige öffentliche Bereiche erschlossen. Die Patientenzimmer im Normalpflegebereich werden über einen als Lobby ausgeweiteten und möblierten Flurbereich erschlossen. Alle Patientenzimmer sind Einzelzimmer und bieten Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige sowie einen hohen IT-Ausstattungsstandard, d.h. alle Patientenzimmer sind mit PC ausgestattet. Es gibt Patiententerminals und elektronische Krankenakten, Überwachung von Patienten über RFID-Chips.


Interner Übergang vom Lift zu den Stationen

Blick von den Stationen in die Halle

Die Vorteile sind: Reduzierung der Infektion, Reduzierung von Medikamentenverwechslung, der Patient wird zum Gast und erhält per PC umfassende Steuerungsmöglichkeiten für sein Zimmer, Unterstützung des Pflegepersonals durch Angehörige, die auch übernachten können, private Atmosphäre/Umgebung, persönliche Gespräche Arzt/Patient, Behandlungsmöglichkeit im Patientenzimmer, an jedem PC im Krankenhaus können Patientendaten aufgerufen werden etc. Darüber hinaus sind die öffentlichen Bereiche sehr großzügig bemessen.

Auch im Bereich des Personalmanagements gibt es viel Neues zu erfahren. Effizienter Einsatz von Personal und Ressourcen, kein Mitarbeiter hat einen festen Arbeitsplatz, alle Informationen zum Patienten können an jedem PC zeit- und ortsunabhängig papierlos von allen Mitarbeitern abgerufen werden. Für den Transport in der Klinik werden Transportroboter mit Infrarotstrahlung eingesetzt. Dies spart 35 Arbeitsplätze und amortisiert sich in 1,3 Jahren.

Viele Neuerungen wurden den Teilnehmern erläutert und gaben Anregungen für zukünftige Wege im Krankenhausbau und – management.

Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen